Christliche Pfadfinderschaft Deutschlands e.V.
Stamm Veit vom Berg
Der Stamm „Veit vom Berg“

Der Stamm „Veit vom Berg“

Das Mesnerhaus
Am Kircherg 14
91456 Diespeck

Der Stamm Veit vom Berg entstand aus einer Pfadfindergruppe, die 1912 im CVJM Neustadt a. d. Aisch gegründet wurde. Die Pfadfindergruppe in Diespeck, bzw. früher in Neustadt a. d. Aisch, zählt damit zu den ältesten in Deutschland. Bis zur Fusion zum, der Christlichen Pfadfinderschaft (CP), des Evangelischen Mädchenpfadfinderbundes (EMP) und des Bundes Christlicher Pfadfinderinnen (BCP) zum „Christlich-Evangelischen-Großverband“ Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (kurz: VCP), war der „Stamm Veit vom Berg“ Teil der Christlichen Pfadfinderschaft (CP). Seit Anfang der 80er Jahre, ist der Stamm nicht mehr in Neustadt a. d. Aisch sondern in Diespeck im alten Mesnerhaus beheimatet. In unserem Mesnerhaus können wir dank unserer Kirchengemeinde kostenlos unser Material lagern und uns zu unseren wöchentlichen Meuten- und Sippenstunden treffen. Seit damals gab es fast ununterbrochen aktive Gruppen vor Ort. Zwischen den Jahren 2006 und 2009 ruhte die Arbeit komplett, bevor die Arbeit durch Gerd Hahn reaktiviert wurde und der Stamm wieder auf ca. 50 aktive Mitglieder wuchs.

Unser Namenspatron: Pfarrer Johann Veit vom Berg – der Held im Kirchenrock

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Pfadfinderstämme geben sich traditionell einen “Namen”, normalerweise den einer (lokalen) Berühmtheit, die fortan als Schutzpatron und Namensgeber für den Stamm fungiert. Der Stamm der Christlichen Pfadfinder in Diespeck heißt „Veit vom Berg“ – doch wer ist dieser “Veit vom Berg” überhaupt?

“Ich, Johann Veit vom Berg, Franke aus Baudenbach, rechtmäßig berufen auf die Oberhöchstädter Pfarrei und am 13. Sonntag nach Trinitatis ordiniert, bekenne mit Herz und Mund, dass ich gegen die Augsburger Konfession und die Konkordienformel nichts lehren werde.”
So schrieb Pfarrer Veit vom Berg damals ins Ordinatsbuch von Bayreuth.

Geboren wurde er am 22. Mai 1612 in Baudenbach, wo bereits sein Vater Pfarrer war, seine Mutter stammte aus Gutenstetten. Vater und Mutter verstarben während Veit vom Bergs Jugend an der Pest. Veit besuchte anfangs die Lateinschule in Neustadt a. d. Aisch, musste diese jedoch nach dem Tod des Vaters verlassen und sich Kost und Logis bei seiner Tante in der Klobenmühle bei Diespeck erarbeiten. Mit Hilfe seiner Tante und des Neustädter Dekans konnte er später den Schulbesuch fortsetzen.Während des Kroateneinfalls vom 7. Juli 1632 wurde Veit vom Berg gefangen genommen und konnte erst nach 14 Tagen den Kaiserlichen Soldaten bei Nürnberg entkommen. Er landete schließlich im damals schwedischen Würzburg. Dort arbeitete er für den Generalsuperintendanten Schleupner, bevor er schließlich mit diesem vor den kaiserlich-katholischen Soldaten nach Erfurt floh. Nach kurzem Philosophiestudium und dem Tod Schleupners kehrte er wohl nach einem Jahr als Lehrer nach Neustadt/Aisch zurück.

Bereits 1639, wurde Veit vom Berg ordiniert und zum Pfarrer von Oberhöchstädt bestellt, obwohl er nie Theologie studiert hatte und er nur eine kurze gesonderte Prüfung vor dem Konsistorium in Kulmbach ablegte. Zu dieser Zeit hatte der 30 Jährige Krieg den Aischgrund fast vollständig entvölkert. Da Veit vom Berg der einzige Pfarrer in der Gegend war versorgte er auch die Gemeinden Uehlfeld, Dachsbach, Gerhardshofen, Kairlindach, Steppach, Emskirchen und Kirchfarrnbach (so wie kurzzeitig diverse andere). Während dieser Zeit fand er Unterschlupf im Schloss Birnbaum beim Ritter Bleymann von Löwenburg. Hier trug sich auch die Legende zu, die Veit vom Berg später maßgeblich geprägt hat. An einem schönen Tage, wurde Pfarrer Veit vom Berg von einem Trupp kaiserlicher Reiter überfallen, die einen Schuss auf ihn abgaben, der ihn wohl in der Brust traf. Lebensretter war hier eine Bibel, die er über dem Herzen trug und somit eine Verletzung verhinderte. Veit vom Berg heiratete am 11. Mai 1640 Anna Kolb, die Tochter des dortigen Bürgermeisters, sie bekamen gemeinsam 7 Kinder. Er verstarb am 4. Juni 1675, im damals segensreichen Alter von 63 Jahren in Uehlfeld.

Das neu eingeführte Stammeswappen

Seit dem Jahr 2011 besitzen wir ein neues Stammeswappen, das angelehnt an unsere Kirche St. Johannis bzw. das Gemeindewappen von Diespeck in der rechten Seite den Taufstein unserer Kirche führt und in der linken Seite, die durchlöcherte Bibel unseres Namenspatrons, Pfarrer Veit vom Berg. Eingerahmt wird das Wappen in den Gemeindefarben, weiß links und grün rechts. Seit demselben Jahr präsentieren wir uns auf unser Internetseite Ehemaligen, Freunden, Eltern und Interessenten. Im Jahr 2013 wurde zur finanziellen Unterstützung und rechtlichen Absicherung der Pfadfinderarbeit im Stamm Veit vom Berg ein Förderverein gegründet. Ein Jahr später beschloss das Stammesthing 2014 die (Wieder-) Einführung von Heiß oder Kalt (vom CP-Liedermacher Horst Wesenberg geschrieben) als Stammeslied, nachdem es über die Jahre in Vergessenheit geraten war. Auch die 4. Strophe, die vermutlich von unserem ehemaligen Stammesführer Gerhard „Gerd“ Heinrichsen geschrieben wurde, gehörte fest dazu.

Unser Stammeslied ist für uns Ausdruck unserer Gemeinschaft und wir versuchen es so oft es geht gemeinsam zu singen.

Heiß oder Kalt

Heiß das Blut, das die Adern durchrauscht
Kalt der Wind, der das Fahnentuch bauscht
Heiß oder Kalt! Ja oder nein!
Niemals dürfen wir lauwarm sein!

Fest den Blick in das Dunkel gespannt
Frei das Herz, und die Not ist gebannt
Heiß oder Kalt! Ja oder nein!
Schlagt dem Teufel die Türen ein!

Halber Wille ist ganzer Verzicht!
Halbe Menschen gefallen Gott nicht!
Heiß oder Kalt! Ja oder nein!
Sieger sollen bei Christus sein!

Veit vom Berg zieht dem Haufen voran.
Christus selbst leitet unsere Bahn.
Heiß oder Kalt! Ja oder nein!
Ganze Kerle wollen wir sein!

Der größte Umbruch der letzten Jahrzehnte erfolgte allerdings im Jahr 2016, als das Stammesthing im November 2016 beschloss den Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder aufgrund inhaltlicher Differenzen zu verlassen und zum 1.1.2017 der Christlichen Pfadfinderschaft Deutschlands e.V. (einem Nachfolgebund der alten Christlichen Pfadfinderschaft) beizutreten. Dort gehören wir zum Gau Merowinger in der Landesmark Bavaria.

Geführt wird der Stamm heute durch einen jährlich gewählten Stammesführer Hand in Hand mit den anderen gewählten Ämtern und Akelas/Meutenführern (der sog. Führerrunde).