Traditionell gibt sich jeder Stamm einen “Namen” -normalerweise nach einer (lokalen) Berühmtheit, die fortan als Schutzpatron und Namensgeber für den Stamm fungiert. Unser Stamm heißt “Veit vom Berg” – doch wer ist dieser “Veit-vom-Berg” überhaupt?
Eine Kurzübersicht:
Pfarrer Veit vom Berg – Der Held im Kirchenrock
Geboren zu Baudenbach am 22. Mai 1612
Gestorben zu Uehlfeld am 4. Juni 1675
“Ich, Johann Veit vom Berg, Franke aus Baudenbach, rechtmäßig berufen auf die Oberhöchstädter Pfarrei und am 13. Sonntag nach Trinitatis ordiniert, bekenne mit Herz und Mund, dass ich gegen die Augsburger Konfession und die Konkordienformel nichts lehren werde.”
So schrieb Pfarrer Veit vom Berg damals ins Ordinatsbuch von Bayreuth.
Geboren wurde er am 22. Mai 1612 in Baudenbach, wo bereits sein Vater Pfarrer war, seine Mutter stammte aus Gutenstetten. Vater und Mutter verstarben während Veit vom Bergs Jugend an der Pest.
Veit besuchte anfangs die Lateinschule in Neustadt a. d. Aisch, musste diese jedoch nach dem Tod des Vaters verlassen und sich Kost und Logis bei seiner Tante in der Klobenmühle bei Diespeck erarbeiten. Mit Hilfe seiner Tante und des Neustädter Dekans konnte er später den Schulbesuch fortsetzen.

Während des Kroateneinfalls vom 7. Juli 1632 wurde Veit vom Berg gefangen genommen und konnte erst nach 14 Tagen den Kaiserlichen Soldaten bei Nürnberg entkommen. Er landete schließlich im damals schwedischen Würzburg. Dort arbeitete er für den Generalsuperintendanten Schleupner, bevor er schließlich mit diesem vor den kaiserlich-katholischen Soldaten nach Erfurt floh. Nach kurzem Philosophiestudium und dem Tod Schleupners kehrte er wohl nach einem Jahr als Lehrer nach Neustadt/Aisch zurück.
Bereits 1639, wurde Veit vom Berg ordiniert und zum Pfarrer von Oberhöchstädt bestellt, obwohl er nie Theologie studiert hatte und er nur eine kurze gesonderte Prüfung vor dem Konsistorium in Kulmbach ablegte. Zu dieser Zeit hatte der 30 Jährige Krieg den Aischgrund fast vollständig entvölkert. Da Veit vom Berg der einzige Pfarrer in der Gegend war versorgte er auch die Gemeinden Uehlfeld, Dachsbach, Gerhardshofen, Kairlindach, Steppach, Emskirchen und Kirchfarrnbach (so wie kurzzeitig diverse andere). Während dieser Zeit fand er Unterschlupf im Schloss Birnbaum beim Ritter Bleymann von Löwenburg.
Hier trug sich auch die Legende zu, die Veit vom Berg später maßgeblich geprägt hat. An einem schönen Tage, wurde Pfarrer Veit vom Berg von einem Trupp kaiserlicher Reiter überfallen, die einen Schuss auf ihn abgaben, der ihn wohl in der Brust traf. Lebensretter war hier eine Bibel, die er über dem Herzen trug und somit eine Verletzung verhinderte.
Veit vom Berg heiratete am 11. Mai 1640 Anna Kolb, die Tochter des dortigen Bürgermeisters, sie bekamen gemeinsam 7 Kinder.
Er verstarb am 4. Juni 1675, im damals segensreichen Alter von 63 Jahren in Uehlfeld.